AUSTAUSCHBAR
ODER EINZIGARTIG?
Ein 18-jähriges Mädchen kommt völlig verstört zur Beratung: „Ich will in dieser Welt nicht leben, jeder nimmt sich, was er will. Es gibt keine Grenzen mehr. Mein bester Freund schläft mit meiner besten Freundin. Da kann ich doch nicht mehr vertrauen und nichts mehr ernst nehmen? Und das Schlimmste ist, unsere Eltern machen es genauso. Die Partner werden ausgetauscht und niemand kann sich mehr auf den anderen verlassen.“
Woher hat dieses Mädchen die Sehnsucht nach Vertrauen, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Liebe und Treue? Genau das wird zu unserem Thema: „Das, was du wahrnimmst und erlebst, was dich verletzt und kränkt, ist traurig, ich kann dich gut verstehen. Aber da du wahrnimmst, dass sich diese Lebensweise mit deinen Vorstellungen von Liebe nicht deckt, steckt die Rettung bereits in dir. Im Wahrnehmen der Krise liegt die kostbare Korrektur. Du kannst aus deinem Freiraum wählen und autonom entscheiden, wie du selbst Liebe gestalten willst.“
Im konkreten Fall erkennt die junge Frau, dass sie durch ihr Verhalten eine Wende in ihrem Freundeskreis einleiten kann, indem sie mutig ihre Sichtweise argumentiert und lebt. Sie darf darauf vertrauen, dass es genug Menschen gibt, die sie in dieser Haltung bestärken und unterstützen.
Jeder Zeitgeist fordert zu einer persönlichen Stellungnahme heraus — es liegt jeweils in unserer Hand, wie wir damit umgehen!
Johanna Schechner, Heidemarie Zürner
